Freitag & Samstag / 8. & 9. Dezember 2023 / 20.00 Uhr / Schopf2 / Eintritt € 15,- ermäßigt 12,-
Séance – Einflüsterungen
Eine theatrale Beschwörung
Theater Zerberus – Art of being… – Kijo Production
Mit: Renate Obermaier, Tjadke Biallowons, Lucie Betz, Burkhard Wein, Heinzl Spagl, Günter Fortmeier, Raimund Schall, Joe Killi, Jürgen Reuß.
„Wir sind von Gespenstern umgeben! Wir sind Gespenster! Wir heißen nicht zu Unrecht nach unsern Eltern und Großeltern. Abertausende Menschen setzen ihr Leben daran, abgestorbene Wünsche mit ihrem Fleisch zu bekleiden. Indessen verkümmert die Realität. Beschwören wir die Mitgift, die wir im Fühlen und Wollen mit uns schleppen. Warum bieten wir uns selbst den Toten an, diesem gefräßigen Moloch, dem wir uns opfern?“ (Alfred Döblin)
Jedes Jahr stirbt rund ein Hundertstel der Bevölkerung. Im Alltag wird die Beschäftigung mit Tod und Sterben gerne verdrängt. Dabei wird dieser Alltag mehr von bereits Verstorbenen beeinflusst, als wir uns eingestehen. Mal ist es die Sinnlosigkeit, die sich über alles legt, wenn ein geliebter Mensch überraschend stirbt. Mal ist es ein letzter Auftrag, den wir im Namen der Verstorbenen ausführen; die fortdauernde Präsenz im Doppelbett, die uns als Phantomschmerz begleitet – oder ganz konkret die Vorgeben des Hauses, das die Eltern gebaut und denen man sich jetzt anschmiegt.
Dazu die dauernde Konfrontation mit dem Tod in den Medien. So fern diese Tode sein mögen, alle erheben einen Anspruch an uns: Was sagen uns die Tausenden Hungertoten? Welche Partei müssen wir bei diesem Krieg ergreifen? Kann ich den Tod dieser Kinder ungesühnt lassen? Soll ich trauern? Soll ich hassen? Soll ich rächen? Darf ich abschalten?
Wir spüren dieser seltsamen Melange im Umgang mit den Toten nach. Dafür greifen wir auf eine im obskuren Bereich zwischen Schwindel, Hokuspokus, Therapie und Bühnenzauber angesiedelte Technik zurück, die extra dafür entwickelt wurde, die Illusion zu erzeugen, die Kluft zwischen Toten und Lebenden zum Verschwinden bringen zu können – die Séance.
Wir verstehen die Séance dabei als szenisch-choreografisch-künstlerisches Experiment in etwas, das man materialistischen Spiritismus nennen könnte. Wenn obskure Phantasien sich unser bemächtigen, das Seltsame, das Abwesende unmittelbar in unser Leben bricht – was liegt dann zwischen uns und den Dingen, die uns umgeben? Wo befinden wir uns? In welche Aufträge sind wir womöglich verstrickt? Ein Totentanz der besonderen Art.
Performance unter unentrinnbarer Einflüsterung. Eine Séance für das Medium Mensch.
Freitag / 8. Dezember / 15.30 – 18.00 Uhr / Schopf2 / Eintritt frei
Kreativ-Café
Das vierzehntägliche Kreativ-Sofa-Café an der langen Tafel für junge Leute im Schopf2 – mit Pauline als Host, speziell für junge Menschen bis 25, wobei ausdrücklich alle Altersgruppen herzlich willkommen sind. Ein neuer, lockerer Treff zu Plausch und Austausch, zum Kreativsein, Handwerken, Ideenschmieden, Kunstmachen und Podcasthören, alle zwei Wochen in den Freiburger Kulturhallen des „Schopf2“ in der Schopfheimerstr. 2 – direkt hinter dem großen EDEKA-Markt in der Lörracher Straße. Hereinspaziert!
Samstag, 16. Dezember 2023, bis Samstag, 13. Januar 2024 / Schopf2 / Eintritt frei
Samstag, 16.12.2023, 18 Uhr: Vernissage
Geöffnet donnerstags u. freitags 16 – 19 uhr | samstags & sonntags 14 – 17 uhr
„SAME SAME [BUT DIFFERENT]“
Gruppenausstellung mit Daniel „Orange“ Gjoka, Andreas „INDEX“ Krämer, Michael Gentner und markus_o_mod
Daniel „Orange“ Gjoka ist seit 2003 künstlerisch tätig, zunächst mit Acrylmalerei auf Leinwand, seit 2017 als Streetart-Künstler. Als solcher besprüht er hauptsächlich Stromkästen zunächst in der Gartenstadt Freiburg-Haslach, später auch in St. Georgen, Günterstal und Merzhausen. Mehrere Projekte im In- und Ausland, u.a. in der Schweiz, Georgien, Armenien und Albanien. In Albanien besprühte er Bunker aus der Zeit der Diktatur. In unterschiedlichen Projekten arbeitete Daniel Gjoka mit Jugendlichen, Schülern und Azubis zusammen. Daniel Gjoka hatte bereits Ausstellungen in Freiburg, Lahr, Staufen, Emmendingen, Lörrach, Ulm, Karlsruhe, Pristina und Tirana.
Andreas „INDEX“ Krämer stammt aus Karlsruhe, ist seit 1995 in der Graffity- und Streetart-Szene aktiv. 2003 – 2008 Kunststudium an der Hochschule für Kunst und Mediengestaltung Freiburg, 2008 Diplom bei Klaus Merkel. Seit 2008 tätig als freischaffender Künstler, Wandgestalter und Tätowierer. Sein Stil vereint typische Elemente aus der Street- und Pop Art zu einer meist surrealistisch wirkenden Gesamtszenerie. Der Kontrast zwischen expressiver und flächig-linearer Malerei, zwischen organischen und grafischen Formen sowie das Zusammenspiel realistischer und abstrakter Darstellung kennzeichnen seine Arbeiten. Die häufig düstere Thematik wird dabei gerne in einer knallig bunten, trendig daherkommenden Verpackung präsentiert.
Michael Gentner erfasst Situationen und die Menschen in seiner Umgebung und verarbeitet sodann diese Erfahrungen in seinen Arbeiten. Eingesetzt werden unterschiedliche Medien und unterschiedliche Materialien. Zeichnungen, Skulpturen und Wandbilder zeigen in der Mehrheit die Unscheinbaren, die Gewöhnlichen und Unauffälligen. Michael Genters Intention ist es, genau jenen Personen und Beobachtungen ein Denkmal zu setzen, die flüchtig, spontan, skizzenhaft und unvollständig bleiben.
markus_o_mod fängt als Beobachter die kleinen und großen Dynamiken des urbanen Raums ein und macht sie sichtbar. Es sind Szenen, die er in umwerfend realistischen 3D-Modellen festhält. Ob ein Stromkasten mit Paste-up, die Fassade eines Kölner Kult-Clubs oder ein rostiger Tank mit einem Spray: Jedes Werk besticht durch absolute Originaltreue bis ins kleinste Detail und verändert dadurch unsere Sichtweise: Denn was wir im Alltag oft gar nicht (mehr) wahrnehmen, kommt erst durch die Verkleinerung zum Vorschein und rückt ins Bewusstsein. Wie der verblasste Sticker an der Dachrinne, die Schönheit von Rost an einer Eisentür, das Unkraut, das sich durch den Asphalt kämpft. markus_o_mod fertigt alle Teile selber (full scratch) – sein Handwerkszeug sind verschiedenste Materialien wie Kunststoff, Metall, Holz und Gips sowie für die Herstellung spezieller Bauteile ein CAD-Programm und ein 3D-Drucker – dazu mixt er viel Geduld und Beharrlichkeit, um den perfekten Effekt zu erreichen.